Gemeinsam Digital: Berlin
Diese Methode wird im Wegweiser zwar nicht direkt angewandt, kann aber eine spannende und wertvolle Ergänzung sein!
Was und wofür?
Um ein gemeinsames Verständnis über geplante Maßnahmen sicherzustellen, müssen diese auf einheitliche Weise beschrieben werden. Für die Maßnahmenbeschreibung eignet sich die sogenannte Mustersprache. Sie folgt einer definierten Struktur und benennt in einer festgelegten Reihenfolge beispielsweise die Beteiligten eines Projekts, das damit verfolgte Ziel und den Zeitplan. Durch diese Einheitlichkeit wird die Maßnahmenbeschreibung über Behördengrenzen hinweg und auch für externe Akteure verständlich und nutzbar. Zugleich kann sie flexibel an sich verändernde Gegebenheiten angepasst werden.
Mehrwert
Sobald der Auftrag für eine Maßnahme erteilt ist, wird oft direkt mit der Umsetzung begonnen. Es werden Projektpläne geschrieben und Budgets beantragt. Häufig werden diese Pläne auch direkt in eine Leistungsbeschreibung umgesetzt, ausgeschrieben und eventuelle Unschärfen dann mit Anbietern und Beratung kompensiert. Dass aber möglicherweise verwandte Projekte von verschiedenen Behörden bearbeitet werden, dass ein Projekt noch aufgrund einer nicht mehr gültigen Zielsetzung beschlossen wurde oder dass das Projekt eine höhere Akzeptanz in der Öffentlichkeit bräuchte, kommt dabei gar nicht in den Blick – z.B. wenn beheizte Radwege installiert werden sollen, dies aber weder der Wunsch der Bürger:innen ist, noch mit einem realistischen Kostenrahmen in Einklang gebracht werden kann.
Wichtig ist es daher, zunächst ein gemeinsames Verständnis der Situation zu schaffen, mit den relevanten Stakeholdern inkl. der Zivilgesellschaft zu sprechen und die Voraussetzungen für eine gute Zusammenarbeit sicherzustellen. Das stärkt die Fähigkeit, koordiniert zusammenzuwirken, und erlaubt es, konkrete Entscheidungen zu treffen. Dabei kommen insbesondere Partizipation, Expert:innenwissen und ressortübergreifendes Arbeiten zum Tragen.
Vorgehen
Die Maßnahmenbeschreibung fügt sich wie ein Puzzle nach und nach zusammen und entwickelt sich zu einem interaktiven Formular für die jeweilige Maßnahme. Sie beinhaltet alle relevanten Aspekte, die im Laufe der Maßnahme eine Rolle spielen könnten.
Dazu gehört unter anderem:
- Wer sind die Akteur:innen in dieser Maßnahme (Beteiligte und Betroffene)?
- Welcher Intention folgt die Maßnahme und welche Ziele soll sie erfüllen?
- Was ist der finanzielle Rahmen, in dem sich die Maßnahme bewegt?
- Wie sieht der Zeitplan für die Maßnahme aus? Welche Meilensteine gibt es?
- Welche konkreten Umsetzungsschritte sollen in welcher Reihenfolge erfolgen?
- Wie kann die geschaffene Veränderung effektiv verstetigt werden?
- Welche Werkzeuge (Personal, Hardware & Material, Software & Tools) sollten im Rahmen der Maßnahme sinnvollerweise zum Einsatz kommen?
- Mit welchen anderen Maßnahmen kann diese Maßnahme in Verbindung gebracht werden bzw. welche anderen Maßnahmen sind zu beachten?
Kern der Maßnahmenbeschreibung ist ein klares Verständnis der Herausforderung, die damit bewältigt werden soll. Damit die Maßnahme tatsächlich zu einer nachhaltigen Transformation beiträgt und für alle Beteiligten sinnvolle Antworten auf gemeinsame Anliegen liefert, sollte die Maßnahmenbeschreibung durch transformatorische Fragestellungen konturiert und präzisiert werden. Sie formulieren in Frageform, auf welche größeren Herausforderungen die fertige Maßnahmenbeschreibung und damit auch die Maßnahme an sich die Antwort liefern soll.
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