Eine Vision beschreibt einen idealen Zustand, den ein Akteur anstrebt. Sie dient als Leitorientierung bzw. Motivation für konkrete Vorhaben, bei deren Zielerreichung Daten helfen können. Eine Vision wird mit Leben gefüllt, wenn verschiedene Maßnahmen durchgeführt werden, mit denen konkrete Ziele erreicht und Veränderungen hervorgebracht werden. Nicht immer liegt einer geplanten Maßnahme jedoch eine Vision zugrunde. In diesem Fall kann es aber argumentativ helfen, das konkrete Vorhaben in größere Zusammenhänge einzubetten. Diese Seite unterstützt dich aus beiden Richtungen dabei, eine geeignete Maßnahme zu definieren, mit der du dein Ziel erreichen und diese im Rahmen größerer Zusammenhänge verorten kannst.
Ziel des Moduls
Für die Arbeit an deinem Prozessmodell musst du eine klare Vorstellung der Maßnahme entwickeln, die du umsetzen möchtest. Dafür ist es hilfreich, die Maßnahme in einen größeren Zusammenhang zu stellen und sie in Bezug auf Ziele und Visionen zu verordnen.
Vorbereitung
- Für dieses Modul muss keine Vorarbeit geleistet werden.
Material
Vorlage: Von der Vision zur Maßnahme und umgekehrt
Arbeitsschritte
- Musst du eine Vision oder eine Maßnahme definieren? Mache dich mit den Begriffen vertraut.
Begriffserklärung
- Mindmap erstellen Folgende Aufgabe kannst du aus zwei Richtungen durchführen: Zum einen kannst du ausgehend von einer Vision eine konkrete Maßnahme ableiten (Variante A). Zum anderen ermöglicht die Methode, eine bereits geplante Maßnahme mit übergeordneten Zielen zu verbinden. Dies ist insbesondere für die zielgerichtete Kommunikation deiner Maßnahme hilfreich (B).
Die folgenden Fragen dienen als Orientierung, um eine geeignete Maßnahme für dein Ziel zu finden. Entlang dieser Fragen kannst du eine lineare Mindmap erstellen, auf der du die verschiedenen Wege zur Lösung deines Vorhabens abbilden kannst.
- Ergänze dein Prozessmodell: Notiere deine Maßnahme in dem dafür vorgesehenen Feld im Prozessmodell. Notiere außerdem mögliche Strategiepapiere oder Planwerke, die auf deine Maßnahme einwirken. Nutze die Felder überhalb, um die Akteure zu notieren, die an der Verfassung der Papiere oder Planwerke beteiligt waren
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Beispiel
Aus dem Anwendungsfall Luftgütemanagement: Parkraumbewirtschaftung in Berlin
Das Ziel "Verbesserung der Luftqualität in Berlin" haben wir für unser Projekt bereits als gegeben vorausgesetzt. Die Vision - das Ideal - wäre, die Luftqualität soweit zu verbessern, dass die WHO-Werte Grenzwerte eingehalten werden. Auch ein Ziel war zu Beginn klar definiert: Die EU wird neue, an die WHO angelehnte, Grenzwerte auf den Weg bringen, diese sollen bis 2030 eingehalten werden (Umweltbundesamt, 2024). Die Luftqualität lässt sich über viele Fachbereiche beeinflussen. So haben zum Beispiel die Industrie und private Holzheizungen einen hohen Einfluss.
Gemeinsam mit der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz (SenMVKU) haben wir uns dafür entschieden, Verkehrsmaßnahmen genauer anzuschauen, die das Ziel zumindest grundsätzlich erreichen. Eine davon ist die Parkraumbewirtschaftung, also kostenpflichtige Parkzonen. Entscheidend für die Auswahl war, dass sie auf kommunaler Ebene umsetzbar ist - und zum Teil bereits umgesetzt wurde. Diese Maßnahme wird dir auch im Wegweiser immer wieder als Beispiel begegnen.